Hören und verstehen

So funktioniert Ihr Gehör

Das Ohr besteht aus dem äußeren, dem mittleren und aus dem Innenohr. Das äußere Ohr ist der uns sichtbare Teil des Ohres: die Ohrmuschel und der Gehörgang. Die Ohrmuschel fängt den Schall auf, der Gehörgang leitet ihn an das Mittelohr weiter. Die Schallwellen treffen auf das Trommelfell, die Scheidewand zwischen Außen- und Mittelohr. Das Trommelfell gerät durch den Schall in Schwingung und gibt diese Schwingungen über die Gehörknöchelchenkette an das Innenohr weiter. Die Gehörknöchelchen sind von den Anatomen nach ihrer Form benannt worden: Hammer, Amboss und Steigbügel. Sie führen die Schallschwingungen an die Cochlea heran, das Hörorgan des Innenohrs.

Die auch Hörschnecke genannte Cochlea ist die wichtigste Schnittstelle zum Gehirn. Hier befindet sich das von Flüssigkeit umspülte Corti-Organ, ein Sammelpunkt von etwa 32.000 feinsten Nervenfasern. Im Corti-Organ werden die Schwingungen zu Nervenimpulsen umgewandelt und ans Gehirn weitergeleitet. Das Gehirn interpretiert diese Nervenimpulse als Töne und verknüpft sie mit unserer Wahrnehmung. Dieser Prozess, Töne und Geräusche zu lernen, zu differenzieren und in unsere Umweltwahrnehmung zu integrieren, beginnt bereits im Mutterleib und setzt sich viele Jahre durch die Kindesentwicklung fort.

Schwerhörigkeit oder Hörverlust und ihre Ursachen

Schwerhörigkeit kann sich schleichend entwickeln. Sie macht sich im menschlichen Miteinander bemerkbar. Der Schwerhörige vermag irgendwann Gesprächen nicht mehr zu folgen oder ist vom Durcheinandersprechen größerer Gruppen gestresst. Die Ursachen seines Hörverlustes können unterschiedlicher Art sein. Je nach Lokalisierung differenzieren wir in die Schallleitungsschwerhörigkeit und die Schallempfindungsschwerhörigkeit. Drittens können sich auch Mischformen aus diesen beiden bilden.

Die Ursachen der Schallleitungsschwerhörigkeit sind im Mittelohr zu suchen. Im Mittelohr wird der Schall gedämpft und ungenügend an das Innenohr weitergegeben. Grund dieser Dämpfung können Missbildungen des Gehörgangs, Narben am Trommelfell, Erkrankungen der Gehörknöchelchen oder chronische Mittelohrentzündungen sein. Auch ein Verschluss der eustachischen Röhre, die den Hals/Nasen-/Rachenraum mit dem Mittelohr verbindet, führt zu einer Schalldämpfung. Häufige Ursache der Schallleitungsschwerhörigkeit ist ein Ohrenschmalzpfropfen im Gehörgang.

Widex